ST.PÖLTEN 2007
KLANGTURM / DIÖZESANMUSEUM / KREUZGANG / STADTSÄLE / CINEMA PARADISO
Ebene 2. Orfeus. Spiegel / Spiegelkabinett. Orfeus TV
Parsifal Entfernung. Sakrileg Kundry / III

nach Richard Wagners Parsifal von Eduard Clark:

Montage aus Wagners PARSIFAL (Kundry-Passagen Akt I, II und III und Musik-, Sprach- und Bild-Répliques (1882/2005-6©)

I
nstallations-Projekt für 1 Sopran, Schauspieler, Streichquartett, Klavier, Video und Tonband
von Eberhard Kloke und Markus Wintersberger

Kundry: Sopran/Stimme und ParsifaI I, ParsifaI II

Parsifal Entfernung. Sakrileg Kundry


Ausgehend von der Beschreibung, Sichtung, Wertung und Bearbeitung des musikalischen Materials von Richard Wagners
Parsifal (in der konkreten Ausrichtung auf die Kundry-Passagen) werden Inhaltsbausteine und Bezugsnetzwerke von Musik,
Sprache und Bildern entwickelt. Angestrebt ist ein analogisierendes cross-mapping zwischen Musik,
Wort (Sprache-Text-Bedeutung) und Bild.


Musik/ Audio-Material/RÉPLIQUES

D
ie Musik (Partitur) auf die musikalische Grundgestalt eines Streichquartetts konzentriert. Melodische, harmonische und
rhythmische Details bleiben erhalten. Die einzelnen Sequenzen werden chronologisch passfähig gemacht, um die Einheit
der musikalischen Vorgänge zu garantieren und einem vordergründigen Eindruck von patchwork entgegenzuwirken, außerdem,
um der musikalisch-bildhaften Ausdeutung in den RÉPLIQUES eine Richtung vorzugeben.
Eine chronologische Präsentation ist jedoch - gerade im Hinblick auf eine live-Performance – nicht zwingend notwendig.

Das Audio-Material in der Bearbeitungsfassung für Sopran und Streichquartett als Ausgangspunkt des medialen Experiments:
nicht die Musik kommentiert das Bild oder die Szene, vielmehr kreisen die jeweilig bewusst gesetzten Prioritäten (der einzelnen
medialen Parameter) um den Kern der Aussage.

Die jeweiligen Repliken entwickeln das musikalische Grundmaterial und fokussieren die motivisch-thematischen, harmonischen
und rhythmischen Zentren der einzelnen Szenen in repetitive "patterns". Diese patterns bilden das Grundmaterial zur Ausformung
der "Risse", die auf die Kundry-Einzelpassagen folgen und zusammen mit einer Video-Bild-Idee weiter ausformuliert werden.
Die Repliken können sinnvollerweise in weiterführende live-Performances eingearbeitet werden.


Bild-Sprache

Die Bild-Sprache nähert sich über verschiedene Zeit- und Deutungsebenen dem, was der Text unausgesprochen lässt und die
Musik mehrdeutig ausformuliert. Die Video-Bild-Welten verstehen sich als retrospektive oder antizipierende Einblendungen/
Überblendungen, die die jeweilige Szene resp. die beabsichtigte Grundsituation zeitlich, psychologisch oder metaphorisch
begleiten werden. Bei einer neuerlichen live-Performance (wie z. B. am 29.06. in St. Pölten) ergibt es sich automatisch,
Bildelemente des existierenden Video-Materials einzubeziehen.


PARSIFAL ENTFERNUG. Sakrileg Kundry

Bei der Konzipierung der "Szene" für die einzelnen Räume einschließlich dazugehöriger open-air-locations, werden gleiche
und unterschiedliche Szenen/Abschnitte für einen oder mehrere Schauplätze entwickelt und in ein Spannungsfeld zur
Video-Installation gesetzt.

Eberhard Kloke/Markus Wintersberger, Berlin-Wien im Januar 2007

Intermedium Orfeus07. Parsifal Enfernung. Sakrilege Kundry. Orfeus Zentrifuge © EKMW07
Intermedium Orfeus07. Multimedia-Projekte im und rund um den Klangturm St. Pölten 2007.

preloading. Orfeus Cinema07, 19. April/18.30 Uhr, Cinema Paradiso.
Passion123, 23. Juni 2007/20.30 Uhr, Diözesanmuseum.
Parsifal Entfernung. Sakrileg Kundry, 29. Juni 2007/20.30 Uhr, Stadtsäle.

In Kooperation mit: Klangturm St. Pölten, kunst im öffentlichen raum niederösterreich, Diözesanmuseum St. Pölten, Bildungshaus
St. Hippoyt St. Pölten, Kulturamt der Stadt St. Pölten, Stadtmuseum St. Pölten, Fachhochschule St. Pölten und Cinema Paradiso

Klangturm Saison 2007 Gesamtkuratierung: Hannes Raffaseder. Produktionsleitung: Martina Bertl und Marjan Nedeljkovic