IN BETWEEN

Rauminstallation 1994

Fotografie.
Digitale Montagen.

Köper - Raum -
Proportion.
Gesichtsfeld.
Physignomie.
Fläche - Volumen.
Identität

Vorstudien zu Pathfinder


Fotografie:
Elisabeth Kohlweiss.
Werner Schmid
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V
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In between III. Fotografie. Passtücke. Schärfentiefe
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In between besteht aus zwei gegenübergestellten Photoobjekten, die einen Frontalausschnitt meines Gesichtes zeigen.
In einer Art Spiegelsituation fixieren sich zwei divergierende Gesichtsausdrücke ein und desselben Gesichtes bis zur
Unerträglichkeit. Den Blick abzuwenden ist beiden nicht möglich, wie dies auch dem in den Raum eintretenden Betrachter kaum
gelingen kann.Die Photoobjekte bestehen aus jeweils neun einzelnen Makroaufnahmen, die an den „Passtellen“ miteinander
verbunden sind. Da die „Passtellen“ und „Nähte“ nie präzise übereinstimmen, entsteht eine inhomogene Gesichtsraumfläche.
Diese Ungenauigkeiten und Schnittstellen verdeutlichen den subjektiven Gesichtsraum.Ein wesentlicher Punkt liegt in der
Zusammenstzung der Photoobjekte aus einzelnen Makrophotos, die jedes für sich einen bestimmten Gesichtsausschnitt
präzise ausleuchten oder abtasten. In der Zusammensetzung entsteht ein neues Gesichtsfeld, eine bis zur kleinsten Pore
detailgetreuer Oberflächenrtextur.Durch den jeweils unterschiedlichen Entwicklungsprozess der einzelnen Makroaufnahmen
(unterschiedliche Fixierzeiten, unterschiedliche Verweildauer im Wasserbad), besitzt jedes Detailphoto einen anderen Kontrast-
und Härtewert. Dies verleiht den einzelnen Photoobjekten eine malerische Komponente, was durch Schlieren und veronnene
Stellen in fast gestischer Weise unterstrichen wird.

Durch diese beabsichtigt kurze Verweildauer der einzelnen Photos im Fixier- und Wasserbad, unterliegen die Photoobjekte dem
Einfluß des Lichtes. Der chemische Entwicklungsprozeß wurde nie ganz abgeschlossen, somit verdunkeln sich die einzelnen
Bilder durch die Zeit. Das Antlitz verschleiert sich, es wird unkenntlich und verschwindet letztendlich.Die beiden Augenpaare
der einzelnen Gesichtsaufnahmen starren sich unaufhörlich an. Es entsteht eine Art imaterieller Korridor zwischen den beiden
Gesichtsfeldern, der dem Betrachter fast physisch präsent erscheint. Ein unangenehmes Gefühl des „Angestarrtwerdens“ und
des sich „Beobachtetfühlens“ wird ausgelöst. Die beiden gegensätzlichen Gesichtsausdrücke erzeugen ihrerseits ein
Spannungsfeld, in ihrer Polarisierung von aktiv - passiv, vereinnahmend - distanziert.Der Betrachter kann sich entweder dem
passiven, distanzierten, fast abweisenden, oder dem aktiven, vereinnahmenden, fast hypnotischen Gesichtsfeld zuwenden.
Markus Wintersberger 1994