... holmes im perseus hell ...
Aus der Serie Virtuelle Architekturen NOE / 2004 - 2012
Audio / Video / Licht Außenrauminstallation
Idee / Konzept: Alois Huber und Markus Wintersberger
Funktion und architektonische Form des neuen Bauensembles Campus Krems, die topografische Lage,
die Ausmaße und die zukünftige Nutzung als europäischer Bildungsknoten, schaffen für mich den diskursiven
Rahmen, das zu „Bedenkende“ Amalgam einer möglichen künstlerischen Bespielung.
Raumerzählung. Die topografische Lage
Die Situierung des Gebildes in Krems, am Beginn / Ende der Wachau bilden im jahreszyklischen Kontext mit
dem umgebenden Naturraum ein nahezu „magisch poetisches“ Axiom, eine lebendig pulsierende Weltsphäre
inmitten eines sich klimatisch besonders beschenkten Raumfeldes. Der Gesamtraumcolerit, die
Kontrastierung der einzelnen Weltschalen zueinander, die verschränkten Bewegungsabläufe dieser in sich
verschachtelten Sphären bilden die Erzählstränge eines seit langem belebten und beseelten Raumes.
Erzählraum. Die zukünftige Nutzung
Der Campus Krems wird zu einem zukünftigen Erlebnisraum, einem gemeinsamen Labor in dessen
Mittelpunkt das Forschende Individuum steht. Diesem Forschenden Geist, diesem im Inneren sich
vollziehenden Tanz aus Gedanken, Hinterfragungen und Antworten möchte ich in meiner Konzeption ein
sichtbares Projektionsfeld hinzustellen. Eine Gesamtraumkomposition, ein das Architekturfeld dynamisch
begleitendes Schattentheater soll die dynamische Wissensquelle imateriell begleiten. Subtil verwoben mit den
Parametern aus Lichteinstrahlung, Tagesrhythmus, Stand der „Dinge“ zueinander und Standpunkt des
Individuums innerhalb, könnte sich ein sensitv abtastendes Raumspiel den Gehzeiten hinzugesellen. Spuren
gleich brechen sich die Schatten in den Raum, überlagern schwerelos die Statuarik des Gesamtraumes
und kleiden die Oberfl ächen temporär mit Ihrer Gestik ein.
Forum Campus Krems. Projektbeschreibung
Gesamtraumkomposition aus natürlich/künstlichen Licht-, Schattenprojektionen
Wesentlich erscheint mir im architektonischen Kontext die Betonung und die Sichtbarmachung der
Vermittlungsebenen aus Innen und Aussen. Die transparenten Gebäudekörper eigenen sich ideal sowohl als
lichtspendende als auch als lichtbergende Funktionseinheiten. Gleich seelischer Gefäße erfüllen Sie das
bipolare Gleichnis aus Projektionsfläche = Projektionsraum und Projektor. Einem öffentlichen
Raumbühnenensemble schweben und durchwandern Schattenfi guren, dramaturgisch den klimatischen
Gegebenheiten unterworfen, den Campus. Dem vorhandenen Aussen wird keine materielle
Erscheinung hinzugestellt, sondern eine imaterielle Begleitform zeichnet sich dynamisch in den
Gebäudekomplex ein.
Herangehensweise
Der Raum wird hinsichtlich seiner „Körperlichkeit“ durchleuchtet und erfragt. TänzerInen, PerformerInnen
sollen einen Dialog mit diesem „Neuen Raum“ führen, Ihn hinterfragen, Ihm ein körperlich Mögliches, ein
proportionsdynamisch Lebendiges hinzustellen. Eine dem Ort gerechte und zugedachte Choreografie soll als
Initial den Campus eröffnen. Aus dieser Choreografie entnommene Einzelbilder, Standbilder, Positionen im
Raum sollen Raumgesten entstehen, die einerseits „Cut Outs“ gleich, aus Metall oder Kunststoff geformt an
diversen „nicht einsichtigen“ Orten positioniert werden. Andererseits werden diese Raumgesten, die
einen direkten Bezug zur jeweils spezifi schen Umgebung darstellen, aus Folien Schablonen gleich
geschnitten und in ausgewählte Fassadenflächen geklebt. Diese Folien sind silberbeschichtet und bilden
selbst einerseits Zäsur des Blicks und Spiegeln anderseits das sie „Beobachtende“, ob Person, Architektur
oder Himmel. Einer Sonnenuhr gleich Tanzen die Lichtschleier über das Gelände. Eine künstliche
Lichtsteuerung und Lichtführung soll für eine Überführung des „natürlich Ermöglichten“ in die Dämmerung, in
die Nacht sorgen. Des Nächtens erbildet sich ein eigendynamisches Tanzfeld, dies soll auf Grund seiner
Präsenz zu einem Verweilen einladen. Markus Wintersberger 2004 |